Vortrag: Aktivistinnen, Mütter und Feministinnen – Frauen in sozialen und politischen Bewegungen in Lateinamerika im 20. und 21. Jahrhundert

Prof. Dr. Barbara Potthast
organisiert vom FLINTA* und Geschlechtergerechtigkeitsreferat
Frauen stellen seit der zweiten Hälfte des 20. Jhs. einen erheblichen Anteil an den Mitgliedern sozialer Bewegungen, und auch in der Politik nehmen Frauen in Lateinamerika inzwischen wichtige Positionen ein. Gleichzeitig sind häusliche Gewalt und Frauenmorde, Femicidios, in Lateinamerika erschreckend häufig und eine Bewegung dagegen entstand bereits vor der US-amerikanischen #MeToo-Bewegung. Dies deutet auf Ambivalenzen in den Geschlechterverhältnissen in vielen lateinamerikanischen Staaten hin.Der Vortrag wird der Frage nachgehen, seit wann und wie sich Frauen in Lateinamerika sozial und politisch engagierten, was ihre wichtigsten Forderungen und Motive waren. Dabei wird ein Bogen von den frühen feministischen Bewegungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den politischen und gewerkschaftlichen Engagements der 1960er und 1970er bis zu den aktuellen sozialen Bewegungen gespannt um zu zeigen, dass sozioökonomische Probleme und Feminismus in Lateinamerika in einem engen Wechselverhältnis stehen.
Prof. Dr. Barbara Potthast ist Professorin (emerita) für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln. Sie war langjährige Sprecherin des Lateinamerikazentrums und des Global South Studies Center der Universität und leitet das Kölner Teilprojekt des Maria Sybilla Merian Centers for Advanced Studies: Conviviality and Inequality in Latin America (Mecila). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Gender und Familie in Lateinamerika sowie die Geschichte Paraguays und Argentiniens.