Offener Antifa Abend: Vortrag mit Ronny Junghans »Rechte Burschenschaften im Kulturkampf«

Der offene Antifa-Abend beschäftigt sich häufig mit rechten Strukturen. Dieses Mal, insbesondere mit der Rolle von Burschenschaften. Besonders herausstechend ist in Bonn die Burschenschaft der Raczeks. Vor deren Haus haben wir schon oft demonstriert, um auf deren rassistischen, frauenverachtenden Umtriebe und Verstrickungen mit der AfD aufmerksam zu machen.
Zusammen mit unseren Genoss*innen der LUST haben wir den kompetenten Journalisten Ronny Junghans eingeladen, der sich schon lange und intensiv mit diesen Strukturen und ihren Funktionen beschäftigt:
Bei der Hegemoniearbeit im vorpolitischen Raum nehmen Burschenschafter zentrale Schaltstellen in einem weitverzweigten Netzwerk, ausgehend von dem Neofaschisten Götz Kubitschek aus Schnellroda, ein. So dienen z.B. ihre Häuser als Veranstaltungs- und Vernetzungsräume. Fernab der Öffentlichkeitsfahndung finden darin (radikalisierte) Konservative, extreme Rechte und auch Personen aus dem neonazistischen Milieu zusammen. Eine wichtige Voraussetzung für den „Kulturkampf von rechts“.
Deshalb beginnt der Vortrag mit einer Einordnung von Studierendenverbindungen, analysiert Ideologieelemente des Dachverbandes „Deutsche Burschenschaft“ und schaut, welche Rolle Burschenschafter in der Strategie der extremen Rechten innehaben.
Aktuell hangeln wir uns in der medialen Berichterstattung von Aufreger zu Aufreger und mit jedem gebrochenen Tabu haben Konservative und die (extreme) Rechte die Grenzen des Sagbaren weiter nach rechts verschoben.
Von der Menschenverachtung und der Verrohung des Diskurses profitiert vor allem die extreme Rechte. Sichtbare Zeichen hierfür sind die Radikalisierung konservativer Kräfte, die Entstehung von Netzwerken aus jungen Neonazis und natürlich auch die hohen Stimmenanteile für die AfD bei den Bundestagswahlen.
Die Strategie der extremen Rechten geht auf und die Folgen sind insbesondere für marginalisierte Menschen schon jetzt deutlich spürbar.
Im Vortrag betrachten wir, wie es dazu kommen konnte, dass der öffentliche Diskurs Stück für Stück nach rechts verschoben ist und welche Strategien (extrem) rechte AkteurInnen in ihrem „Kulturkampf“ anwenden sowie welche Rolle hierbei DB-Burschenschaften spielen. Am Ende leitet der Vortrag in eine Diskussion über Handlungsmöglichkeiten ein.
Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, werden auf dieser Veranstaltung nicht geduldet. Ebenso werden keine offen getragenen Symbole (Bänder, Mützen o.ä.) von Korporationen geduldet.
Organisiert von ABRS und LUST