Partnerschaftsgewalt gegen Frauen findet in Deutschland jeden Tag statt. Statistisch gesehen wird jeden zweiten bis dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Während Männer eher Opfer von Gewalttaten im öffentlichen Raum werden, erfahren Frauen Gewalthandlungen eher im Privaten durch ihr nahes soziales Umfeld. Es zeigt sich, dass Gewalt in der Partnerschaft keine isolierten Einzelfälle sind, sondern tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind und System haben. Männer nutzen Gewalt, um ihre Macht und Kontrolle gegenüber ihrer weiblichen Partnerin geltend zu machen.
Die Folgen von Partnerschaftsgewalt sind zahlreich und schwerwiegend. Dennoch benötigen Frauen aufgrund von emotionalen und ökonomischen Abhängigkeiten oft mehrere Versuche, um sich endgültig zu trennen. Denn mit der Trennung verlieren sie nicht nur ihr Zuhause, sondern sie riskieren auch ihre materielle Sicherheit sowie eine unfreiwillige Wohninstabilität.
Nach einer Trennung müssen sich die Betroffenen häufig ein völlig neues Leben aufbauen und sind auf ihrem weiteren Lebensweg mit einer Vielzahl an Hindernissen konfrontiert, bei denen sie vom Staat weitgehend im Stich gelassen werden. Hinzu kommt, dass betroffene Frauen zusätzlich die Gewalterfahrung verarbeiten müssen. All dies stellen Brüche in den Biographien betroffener Frauen dar.
Der Vortrag soll einen tieferen Einblick in den theoretischen Rahmen und die Entstehung von Partnerschaftsgewalt gegen Frauen geben und zeigen, wie diese in unserer Gesellschaft immer noch trotz zunehmender ‚Gleichberechtigung‘ verfestigt ist und sogar ansteigt. Ein besonderer Fokus soll auf die Perspektiven und Erfahrungen betroffener Frauen gelegt werden. In diesem Zusammenhang werden auch die Hindernisse, mit denen die Betroffenen in ihrem weiteren Leben zu kämpfen haben, und die Bedeutung eines (sicheren) Zuhauses beleuchtet.
Kommt vorbei! 29.02.24, 19:00 Uhr